Frau führt Tagebuch über ihren Zervixschleim.

Wenn du schwanger werden möchtest, ist es wichtig zu wissen, wann dein Eisprung stattfindet. Denn die Tage vor und am Tag des Eisprunges selbst sind die Momente an denen du am fruchtbarsten bist. Wenn du deinen Zervixschleim beobachtest, kannst du feststellen, ob dein Eisprung bevorsteht oder ob er bereits stattgefunden hat.

Wie verändert sich der Zervixschleim um den Eisprung?

Wenn du deinen Ausfluss täglich beobachtest, kannst du feststellen wie sich der Schleim entwickelt und ob dein Eisprung demnächst stattfinden wird. Im Folgenden erklären wir dir, wie du deinen Zervixschleim beobachten und auswerten kannst.

Zervixschleim vor und während des Eisprungs

Während deines Zyklus vermehrt sich die Bildung des Hormons Östrogen. Der zunehmende Östrogeneinfluss führt dazu, dass sich der Zervixschleimpfropf auflöst. Wenn dein Eisprung bevorsteht, vermehrt sich die Menge des Zervixschleims.

Der Zervixschleim wird durchsichtig, ähnlich wie rohes Eiweiß und lässt sich zu 10-15 cm langen Fäden dehnen. Diese Konsistenz bedeutet, dass der Zervixschleim seine beste Qualität erreicht hat. Spermien werden zu diesem Zeitpunkt besonders schnell zur Gebärmutter geleitet. Die Chance auf eine Befruchtung der Eizelle ist also kurz vor und während des Eisprunges am höchsten. Wenn du schwanger werden möchtest, solltest du an diesen Tagen ungeschützten Sex haben.

Zervixschleim nach dem Eisprung

Kurz nach dem Eisprung verändert sich die Konsistenz und somit die Qualität des Zervixschleims wieder. Er wird zäh und undurchsichtig. Dies bedeutet, dass es für die Spermien kein Durchkommen mehr gibt und du nicht mehr fruchtbar bist.

Zervixschleim zu Beginn des Zyklus

Nach deiner Periode, also in der Anfangsphase des neuen Zyklus, verschließt ein zäher Zervixschleimpfropf den Eingang zur Zervix, dem Gebärmutterhals. Viele Frauen haben zu diesem Zeitpunkt keinen oder kaum Ausfluss. Es kann sogar sein, dass sich der Scheidenausgang trocken anfühlt.

Ein paar Tage nach deiner Periode ist ein Ausfluss, also der Zervixschleim, fühlbar und teilweise bereits sichtbar. Es ist von Frau zu Frau unterschiedlich, wann dieser Ausfluss erkennbar ist. Der Zervixschleim sieht zu diesem Zeitpunkt cremig weißlich aus und fühlt sich klebrig und zähflüssig an.

Was ist Zervixschleim?

Zervixschleim ist ein Sekret, welches durch Drüsen im Gebärmutterhals gebildet wird. Der Schleim schützt deine Gebärmutter vor Bakterien und Infektionen. Zudem bereitet der Zervixschleim deine Vagina auf eine mögliche Befruchtung vor und leitet Spermien schneller in die Richtung deiner Eizelle.

Wie kann ich meinen Zervixschleim beobachten? Die Billings-Methode

Die Beobachtung und Auswertung, auch Billings-Methode genannt, hilft dir dabei, deine fruchtbaren Tage zu ermitteln.

Den Zervixschleim kannst du direkt am Muttermund oder Scheideneingang entnehmen. Streiche mit einem oder zwei sauberen und trockenen Fingern über den Scheideneingang und bewerte den Ausfluss nach Optik, Gefühl und Konsistenz.

  • Optik: Wie sieht der Zervixschleim aus? Ist er milchig oder gelblich und undurchsichtig oder durchsichtig?
  • Gefühl: Wie fühlt sich deine Scheide an? Ist sie trocken oder fühlt sie sich feucht an?
  • Konsistenz: Wenn du etwas Zervixschleim mit Daumen und Zeigefinger entnimmst und deine Finger auseinander ziehst, kannst du die Konsistenz des Schleims gut erkennen. Lässt sich der Schleim auseinander ziehen und bildet einen langen Faden oder reißt der Faden gleich ab?

Wie verlässlich ist der Zervixschleim?

Das Beobachten des Zervixschleims ist eine zuverlässige Methode um deine fruchtbaren Tage zu erkennen. Allerdings solltest du deinen Ausfluss täglich beobachten und dir Notizen über die Optik und Konsistenz des Zervixschleims machen.

In Verbindung mit unserem Eisprung-Rechner besteht somit eine bessere Chance deinen Eisprung und deine fruchtbaren Tage rechtzeitig zu erkennen.

Kann ich mithilfe des Zervixschleims erkennen, ob ich schwanger bin?

Die Konsistenz und Optik der Zervixschleims ist leider keine zuverlässige Methode um festzustellen, ob du schwanger bist. Allerdings berichten viele Frauen davon, dass sie nach einer Befruchtung vermehrt vaginalen Ausfluss wahrnehmen. Dieser wird häufig als dünner und flüssiger als gewöhnlich beschrieben.

Wenn sich anstelle deiner Periode nur ein wenig Blut in deinem Ausfluss befindet, ist es möglich, dass dies eine Einnistungsblutung ist. Dann hat sich die Eizelle bereits in deiner Gebärmutter eingenistet.

Um sicher zu sein, ob du schwanger bist, oder nicht, solltest du einen Schwangerschaftstest machen.

Billings-Methode als Verhütung?

Die Beobachtung des Zervixschleims ist keine sichere Methode zu Verhütung. Wenn du nicht schwanger werden möchtest, solltest du auf andere Verhütungsmittel, wie Pille oder Kondom, zurückgreifen. Frage am besten deinen Frauenarzt um Rat, wenn du dir nicht sicher bist, welche Verhütungsmethode am besten für dich geeignet ist.

Zervixschleim bei Unfruchtbarkeit

Wenn du versuchst schwanger zu werden, es aber einfach nicht klappen will, ist der Zervixschleim einer der Faktoren, den dein Frauenarzt untersucht. Es ist wichtig, dass dein Zervixschleim und die Spermien deines Partners gut zusammenpassen. In seltenen Fällen ist der Zervixschleim der Frau nicht geeignet um die Spermien des Mannes zur Gebärmutter transportieren zu können.

Es gibt mehrere Wege dennoch schwanger zu werden. In diesem Fall wäre es zum Beispiel eine künstliche Befruchtung eine Möglichkeit. Lass dich dazu am besten von deinem Frauenarzt beraten. Dein Frauenarzt kann dir zum Beispiel eine Überweisung zur Kinderwunschklinik ausstellen oder weitere Untersuchungen durchführen.