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Ein Paar erfährt von ihrem Arzt, ob es mit der Samenspende geklappt hat.

Wenn du auf natürlichem Wege nicht schwanger wirst, kann es aus verschiedenen Gründen notwendig sein, eine Samenspende zu nutzen. Dieser Artikel gibt dir einen Überblick über die unterschiedlichen Arten von Samenspenden und erklärt, was du beachten musst.

Dr. med. Julia Endreß
Geschrieben durch Redaktion 24schwanger.de
Letztes Update 18 August 2022
Medizinisch überprüft durch
Dr. med. Julia Endreß, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin und Ernährungsmedizin.
Dr. med. Julia Endreß
Medizinisch überprüft durch
Dr. med. Julia Endreß, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin und Ernährungsmedizin.

Arten der Samenspende

Eine Samenspende dient dazu, künstlich eine Befruchtung durchzuführen. Es gibt verschiedene Arten von Samenspenden. Man unterscheidet sie danach, wer den Samen spendet. Je nachdem, aus welchem Grund die Samenspende notwendig ist, kommen verschiedene Arten in Frage:

  • Samenspende des eigenen Partners
  • Anonyme Samenspende
  • Private Samenspende

Samenspende des eigenen Partners

Für die sogenannte homologe Samenspende spendet der eigene (Ehe-)Partner den Samen. Der Grund dafür kann sein, dass eine natürliche Befruchtung unwahrscheinlich ist, weil seine Spermien zum Beispiel zu wenig beweglich sind. Nach der Abgabe der Samenspende wird die Samenflüssigkeit aufbereitet. Dabei werden Spermien mit hoher Qualität herausgefiltert.
Bei einer intrauterinen Insemination, einer IUI, führt der Arzt am Tag des Eisprungs oder kurz vor dem Eisprung der Frau die Spermien in die Gebärmutterhöhle ein. Bei einer In-vitro-Fertilisation, einer IVF oder einer ICSI wird hingegen eine Eizelle außerhalb des Körpers befruchtet und anschließend in die Gebärmutter eingebracht.

Heterologe Samenspende

Für die heterologe Samenspende, auch donogene Samenspende genannt, wird der Samen eines fremden Spenders verwendet. Dies ist notwendig, wenn der eigene Partner zum Beispiel zu wenig befruchtungsfähige Spermien im Ejakulat hat. Das kann zum Beispiel nach einem Hodentumor und/oder einer Operation an den Hoden der Fall sein. Ein anderer Grund kann sein, dass der Partner ein hohes Risiko hat, eine schwere Erbkrankheit weiterzugeben. Die Samenspende stammt in Deutschland in der Regel aus einer Samenbank wie Cryos. In Deutschland ist der Samenspender nicht anonym, weil das aus einer Samenspende entstehende Kind unter anderem ein Anrecht auf Wissen seiner Herkunft hat.

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Voraussetzungen eines Samenspenders

Der Samenspender muss eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen. Er muss sowohl psychisch als auch körperlich gesund sein. Zudem muss er einen gesunden Lebensstil haben. Er darf also beispielsweise kein starker Raucher sein oder viel Alkohol trinken. Darüber hinaus sollte er zwischen 20 und 50 Jahren alt sein. Jede Samenbank stellt eigene Regeln auf, die sich etwas voneinander unterscheiden können.

Das Sperma muss eine überdurchschnittliche Qualität haben. Bei der Lagerung, dem Einfrieren und dem Auftauen reduziert sich die Anzahl der befruchtungsfähigen Spermien. Daher müssen am Anfang sehr viele vorhanden sein.

Meistens kannst du den Samenspender nach bestimmten Kriterien aussuchen. Beispielsweise kannst du einen Spender auswählen, der die Haut-, Augen- und Haarfarbe deines Partners hat.

Kosten einer heterologen Samenspende

Der Spender erhält eine Aufwandsentschädigung. Wenn du eine Samenspende nutzen möchtest, musst du allerdings mit Kosten rechnen. Denn bei dem Preis für eine Samenspende fließt auch die Arbeit der Samenbank und die Aufbewahrung der Spermien mit ein. Die Kosten können sehr unterschiedlich sein. Dazu kommen noch die Kosten für die Beratung und Behandlung in der Kinderwunschklinik.

Die Krankenkassen bezahlen in Deutschland leider nur Kinderwunschbehandlungen, bei denen die Spermien vom eigenen Ehepartner verwendet werden. Die Kosten für die künstliche Befruchtung mit einer heterologen Samenspende musst du also vollständig selbst tragen. Eine Behandlung von lesbischen Paaren und Single-Frauen ist rechtlich von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt und auch die Praxen untereinander unterscheiden sich in ihrem Behandlungsspektrum.

Rechte eines Samenspenders

In Deutschland hat der Samenspender nicht das Recht, konkrete Informationen über die mit seiner Spende gezeugten Kinder zu erhalten. Zudem hat er keine Unterhaltspflicht. Das entstandene Kind kann, wenn es 16 Jahre alt ist, auf Wunsch Informationen über den biologischen Vater erhalten.

Wann ist die Nutzung einer heterologe Samenspende möglich?

Grundsätzlich kann jede Frau eine heterologe Samenspende nutzen. Allerdings sind bei lesbischen Paaren und Single-Frauen wichtige Rechtsfragen, beispielsweise zum Unterhalt, noch nicht geklärt. Daher bieten einige Kinderwunschkliniken Behandlungen nur verheirateten heterosexuellen Paaren an. Wenn du keinen Partner hast und dich künstlich befruchten lassen möchtest, musst du in der Regel eine Vertrauensperson angeben, die sich auch zu möglichen Unterhaltszahlungen verpflichtet. Das kann zum Beispiel eine enge Freundin oder deine Mutter sein.

Private Samenspende

Die Samenspende kann auch privat organisiert werden. Oft entscheiden sich Single-Frauen oder lesbischen Paare zu dieser Art der Samenspende, weil ihnen kein Arzt in der Nähe die Nutzung einer anonymen Samenspende anbietet. Auch die hohen Kosten für eine Kinderwunschbehandlung in einer Klinik können abschrecken.

Bei einer privaten Samenspende ist der Samenspender möglicherweise ein Freund oder Bekannter. Einige Frauen suchen aber auch gezielt im Internet nach Männern, die ihr Sperma verkaufen. Der Samen wird dann bei einer sogenannten Heiminsemination mit einer speziellen Spritze durch die Vagina eingeführt und vor dem Muttermund platziert.

Risiken der privaten Samenspende

Bei der Nutzung einer privaten Samenspende gibt es hohe Risiken. Zum einen solltest du beachten, dass du bei einer privaten Samenspende nicht sicher weißt, dass der Spender gesund ist. Du könntest dich beispielsweise mit einer Geschlechtskrankheit anstecken. Außerdem kann es sein, dass der Spender Erbkrankheiten in der Familie hat.

Zum anderen ist die Rechtslage bei privaten Samenspenden nicht ausreichend geklärt. Der Spender könnte nicht nur eine Unterhaltspflicht haben, sondern auch das Recht, das entstandene Kind regelmäßig zu sehen. Schlimmstenfalls kann es also nach der Geburt des ersehnten Babys zu einem langen und kostspieligen Rechtsstreit kommen.

Egal, wie du dich entscheidest, du solltest alle Optionen vorab gut überdenken und dir der Risiken bewusst sein. Um möglichst viele Risiken auszuschließen, ist die Samenspende in der Klinik die sicherste Alternative.