Ab wann ist dein Baby lebensfähig? Baby strahlt Mama an.

Ab wann ein Baby lebensfähig ist, hängt von der Entwicklung der Organe ab. Je nachdem, in welcher Schwangerschaftswoche dein Baby auf die Welt kommt, kann es sein, dass es noch nicht selbstständig atmen, trinken oder seine Körpertemperatur regulieren kann. Aber ab wann ist ein Baby eigentlich außerhalb der Gebärmutter überlebensfähig?

Entwicklung deines Babys im Bauch

Dein Baby beginnt ab der 3. SSW Organe zu entwickeln, die es zum Leben braucht. Schon ab der 5. SSW beginnt das kleine Herz zu schlagen. Eine Woche später, in der 6. SSW, kann man den Herzschlag sogar schon auf dem Ultraschall entdecken. Bis in der 12. SSW sind alle notwendigen Organe vorhanden, sie sind allerdings noch nicht fertig entwickelt. Im Verlauf der restlichen Schwangerschaft bilden sich die Organe aus, um selbstständig außerhalb deiner Gebärmutter funktionieren zu können.

Bis das der Fall ist, vergeht noch viel Zeit. Von der 12. SSW, bis zum Ende deiner Schwangerschaft entwickeln sich die Organe weiter. Im Idealfall kommt dein Baby zwischen der 37. SSW und der 42. SSW zur Welt. Wenn dein Baby vor der 37. SSW geboren wird, ist es ein Frühchen. Da die Organe bei Frühchen weniger Zeit haben, um sich zu entwickeln, brauchen sie spezielle Fürsorge, um sich nach der Geburt gesund zu entwickeln.

Entwicklung der Organe

Die Organe deines Baby kannst du dir zu Beginn deiner Schwangerschaft eindimensional vorstellen. Du wirst das Gehirn deines Schatzes am Anfang nicht erkennen. Es ähnelt zunächst einem Streifen. Die Form, wie du sie kennst, entwickelt sich erst ab dem 7. Schwangerschaftsmonat.

Auch bei den Lungen deines Babys kannst du eine deutliche Entwicklung beobachten. Sie formen sich aus einer Ausstülpung des Darms und bilden sich zu zwei Lungenknospen aus. Ab der 16. SSW wird das luftleitende Bronchialsystem angelegt. Die Lunge bildet immer mehr Verästelungen, bis sie groß genug ist, um Lungenbläschen zu bilden. Die Lungenbläschen beginnen sich meistens in der 24. SSW zu formen.

Bis die Lunge ausgereift ist, dauert es noch eine Weile. Je länger dein Baby in der Gebärmutter Zeit hat zu wachsen, desto mehr Lungenbläschen formen sich. Ab der 36. SSW ist die Lunge deines Babys endlich einsatzbereit, entwickelt sich aber auch nach der Geburt noch weiter.

Ab wann ist ein Baby lebensfähig?

Babys, die vor der 25. SSW auf die Welt kommen, haben trotz moderner Technik nur eine sehr geringe Chance zu überleben. Wenn dein Baby vor dieser Schwangerschaftswoche geboren werden sollte, besteht das Risiko, dass dein Baby mit einer mäßigen oder schweren Behinderung auf die Welt kommt. Auch Entwicklungsstörungen, Seh- und Hörschäden, Krampfanfälle und chronische Lungenprobleme können bei Extremfrühchen auftreten.

Um Lungenprobleme zu vermeiden, werden bei einer drohenden Frühgeburt deshalb Medikamente zur Lungenreife verabreicht. Diese Medikamente, in Kombination mit Wehenhemmern, bieten deinem Baby die Möglichkeit sich noch etwas zu entwickeln, bevor es geboren wird.

Kommt dein Baby in oder vor der 22. SSW auf die Welt, ist die Lunge deines Babys noch nicht bereit. Mit dieser könnte dein Baby nicht überleben. In diesem Fall werden dein Frauenarzt und Hebamme einen Rahmen schaffen, in dem dein Baby in Würde sterben kann und du deiner Trauer Raum bieten kannst.

Eine Geburt nach der 24. SSW

Ein Frühchen, dass nach der 24. SSW auf die Welt kommt, hat in Deutschland eine Überlebenschance von 60 bis 80 Prozent. Je näher dein Baby am errechneten Geburtstermin auf die Welt kommt, desto besser stehen die Chancen.

Kommt dein Baby als Frühchen zur Welt, wirst du für die Geburt meistens in ein spezielles Krankenhaus mit Frühchenstation verlegt. Das speziell ausgebildete Team versorgt und behandelt dein Baby nach der Geburt und tut alles, um die Überlebenschancen deines Babys zu erhöhen. Auf der Frühchenstation stehen einige medizinische Hilfsmittel zur Verfügung, die es in normalen Krankenhäusern nicht gibt.

  • Beatmungsmaschine: Da die Lungen eines Frühchens noch nicht ausgereift sind, kann es sein, dass dein Baby an einem so genannten Atemnotsyndrom leidet. Dann muss es künstlich beatmet werden. Ärzte versuchen allerdings die maschinelle Beatmung zu vermeiden. Denn das empfindliche Lungengewebe deines Babys kann durch die Beatmung überlasten werden. Das kann zu einer chronischen Lungenkrankheit führen.
  • Inkubator: Dein Baby kann seine Körpertemperatur noch nicht selbst regulieren und kühlt außerhalb der Gebärmutter schnell ab. Deshalb bekommt es nach der Geburt ein Mützchen auf und wird warmgehalten. Damit es schön warm bleibt, liegt dein Frühchen nach der Geburt nicht in einem Bettchen, sondern bleibt die ersten Tage und Wochen in einem Inkubator.
  • Infusionen und Sonden: Der Darm deines Frühchens ist in der 25. SSW noch nicht genug ausgereift, um Nährstoffe zu verwerten. Dein Baby hat aber sehr viel Energie nötig, um zu wachsen. Deshalb werden Nährstoffe und Flüssigkeit über eine Infusion verabreicht. Gleichzeitig wird etwa 24-mal pro Tag etwas Flüssigkeit über eine Magensonde in den kleinen Magen getropft. So gewöhnen sich Magen und Darm langsam an ihre Aufgabe.

Überlebenschancen von Frühchen in der Zukunft steigern

Um die Überlebenschancen von Frühchen zu steigern, forschen amerikanische Wissenschaftler an einer künstlichen Gebärmutter. Der so genannte Biobag wird mit Fruchtwasser gefüllt. Der Biobag bietet Frühchen einen geschützten Raum, in dem sie sich noch einige Wochen entwickeln können. In erfolgreichen Tests konnten Lämmer in den Biobags bis zu vier Wochen weiter wachsen und die Lunge ausreichend ausreifen. In Zukunft soll das auch für Frühchen möglich sein.