Gepucktes Baby liegt in einem Pucksack eingewickelt auf einer Matratze

Durchs pucken fühlt sich dein Baby rundum behütet und wohlig warm - genauso wie in Mamas Bauch. Pucken ist eine beliebte, aber auch umstrittene Wickeltechnik. Sie soll Babys dabei helfen, sich zu beruhigen und leichter einzuschlafen. Aber was genau ist das Pucken und wie funktoniert es?

Baby pucken – Erinnerung an den Mutterleib

Im besten Fall konnte dein Baby 40 Wochen lang geschützt in deinem Bauch heranwachsen und sich entwickeln. Dort hat es sich sicher und geborgen gefühlt, sowie deine Nähe und Wärme gespürt. Doch von einen auf den anderen Tag ändert sich alles für dein Baby. Es wird nicht mehr über die Plazenta mit Nahrung und Sauerstoff versorgt, sondern muss sich die Nahrung über das Nuckeln an der Brust oder der Flasche holen und die eigene Temperatur regulieren.

Dazu spürt dein Baby nicht mehr den vertrauten Herzschlag und kann zum Überfluss auch noch die Nähe zu dir verlieren, wenn du es mal kurz aufs Bett legst. Das kann für dein Baby eine enorme Umstellung sein und fällt nicht immer leicht. Das Pucken soll deinem Baby dabei helfen, das Sicherheitsgefühl des Mutterleibs erneut zu spüren.

Fest eingewickelt, wohlig warm und eine räumliche Begrenzung – genau das soll dein Baby brauchen. Nichts einfacher als das, denn dafür brauchst du nur ein Tuch oder einen speziellen Pucksack, in dem das Baby eingewickelt beziehungsweise reingelegt wird.

Kritik am Pucken

Das Pucken ist umstritten. Einige Experten warnen sogar davor, Babys zu pucken. Denn im schlimmsten Fall kann es zum Tod des Babys führen. Dreht sich das Baby im Schlaf auf den Bauch, hat es durch das enge Tuch, in das es eingewickelt ist, keine Hand frei, um sich aus der Bauchlage zu befreien. Das kann dazu führen, dass es nicht mehr atmen kann. Um dies zu verhindern, ist es wichtig mit dem Pucken aufzuhören, sobald sich das Baby aus eigener Kraft umdrehen kann. Zudem ist die Rückenlage die einzige Position, in die man gepuckte Babys legen sollte.

Weitere Risiken, die das Pucken mit sich bringt, ist die Beeinträchtigung der gesunden Hüftentwicklung. Babys schlafen oft mit angewinkelten Beinen in einer froschartigen Position. Durch das enge Einpacken werden Babys jedoch daran gehindert ihre Beine anzuwinkeln. Wird ein Baby mehrere Stunden täglich gepuckt, kann sich der ständige Druck auf die Hüften und Beine negativ auswirken und die Entwicklung einer Hüftfehlstellung fördern.

Nicht nur eine Hüftfehlstellung, sondern auch die Gefahr der Überhitzung macht Kritikern Sorgen. Vor allem an heißen Sommertagen oder wenn das Baby krank ist, kann es passieren, dass es im Pucktuch seine eigene Temperatur nicht regulieren kann und dadurch überhitzt.

Entgegen dieser Kritiken gibt es viele Eltern, die auf das Pucken schwören. Ob du dein Baby puckst oder nicht, musst du für dich individuell abwägen. Möchtest du dein Baby pucken, gibt es einige Dinge, die du beherzigen solltest.

So puckst du richtig

  • Achte darauf, dass du dein Baby nicht zu eng in das Tuch einwickelst. Es soll noch in der Lage sein, seine Beinchen abzuspreizen und die Hüfte zu bewegen. Lasse dir am besten von deiner Hebamme zeigen, wie du es richtig machst.
  • Hast du dein Baby erstmal gepuckt, lege es immer nur in Rückenlage in das Bettchen. Niemals in Bauch- oder Seitenlage. Die Gefahr, dass dein Kind in der Bauchlage endet und sich nicht mehr zurückdrehen kann, ist zu groß. Kann dein Baby sich schon selbst auf den Bauch drehen, solltest du mit dem pucken aufhören. Meist beginnen Babys um die drei bis vier Monate sich eigenständig umzudrehen. Jedes Baby entwickelt sich jedoch individuell, darum verlasse dich nicht auf diese Standardwerte. Bist du dir nicht sicher, hör lieber früher als später mit dem Pucken auf.
  • Verwende zum pucken nur dafür vorgesehene Tücher. Am besten sind atmungsaktive und dehnbare Pucktücher. Decken aus Wolle, Fleece, Cashmere oder Ähnliches sollten nicht als Alternative zu Pucktückern oder -säcken verwendet werden.
  • Nicht für jedes Baby ist das Pucken angenehm. Wenn dein Baby kräftig strampelt, weint oder unruhig ist, solltest du mit dem Pucken stoppen.

Bitte aufpassen: Falls bei deinem kleinen Schatz eine Hüftfehlstellung diagnostiziert wurde, stoppe sofort mit dem Pucken beziehungsweise beginne erst gar nicht damit.

Alternativen zum Pucken

Eltern, denen das Pucken zu riskant ist, fragen sich oft, ob es auch andere Möglichkeiten gibt, ihr Baby sanft in den Schlaf zu begleiten oder zu beruhigen. Ja, die gibt es. Eine Alternative ist der Schlafsack. Das Baby hat genügend Beinfreiheit, ist jedoch auch etwas in der Bewegung eingeschränkt.

Schlafsäcke gibt es in unterschiedlichen Größen und TOG-Werten für alle Saisonen, mit oder ohne Ärmeln und aus unterschiedlichen Materialien. Ein großer Vorteil des Schlafsackes ist, dass die Arme des Kleinen frei liegen. So kann es sich aufrichten, sobald es auf den Bauch gerollt ist.

Eine weitere Option ist der Tragsack. Natürlich kann dein Baby nicht jedes Schläfchen im Tragsack machen, aber es ist eine gute Alternative für zwischendurch. Dein Baby ist eng an deiner Brust, begrenzt beweglich und spürt deine Nähe sowie Wärme.