Mumps: Mama kuschelt mit ihrem kranken Baby.

In Deutschland ist Mumps zum Glück selten geworden. Denn viele Kinder werden gegen Mumps geimpft und sind ein Leben lang immun. Aber was ist Mumps eigentlich und wie kann man die Mumps-Symptome erkennen?

Was ist Mumps?

Mumps ist eine ansteckende Infektionskrankheit. Sie wird durch Viren verursacht. Bei einer Mumps-Erkrankung entzündet sich die Ohrspeicheldrüse und schwillt an. Umgangssprachlich wird Mumps oft auch als Ziegenpeter bezeichnet. Woher die Bezeichnung Ziegenpeter kommt, ist nicht bekannt.

In Deutschland stecken sich nur noch wenige mit Mumps an. Die Menschen, die sich anstecken, sind in der Regel nicht oder nicht vollständig geimpft.

Wie wird Mumps übertragen?

Mumps verbreitet sich durch die sogenannte Tröpfchen-Infektion. Dabei gelangen die Mumps-Erreger über kleinste Speicheltröpfchen durch Niesen, Husten und Sprechen in die Luft. Wenn du sie einatmest, gelangen sie in die Atemwege und du kannst dich anstecken. Mumps kann aber auch direkt über den Speichel, wie beim Küssen, übertragen werden. In seltenen Fällen kannst du dich zum Beispiel auch über ein Glas anstecken, dass vorher von einer erkrankten Person benutzt wurde.

Mumps-Symptome

Wenn dein Kind sich mit Mumps angesteckt hat, zeigen sich zunächst grippeähnliche Symptome und die Ohrspeicheldrüse schwillt an. Nach etwa der bis acht Tagen geht die Schwellung zurück.
Bei vielen Kindern unter fünf Jahren verläuft Mumps oft nur mit grippeähnlichen Symptomen. Je älter dein Kind bei der Ansteckung ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass die folgenden Symptome auftreten:

  • Abgeschlagenheit
  • Appetitlosigkeit
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Fieber
  • Entzündete und geschwollene Ohrspeicheldrüse
  • Geschwollene Speicheldrüse im Unterkiefer oder unter der Zunge
  • Geschwollene Lymphknoten

Mögliche Komplikationen und Mumps-Spätfolgen

Je älter eine Person ist, wenn sie sich mit Mumps ansteckt, desto höher ist die Gefahr, dass Komplikationen oder Spätfolgen auftreten.

  • Hirnhautentzündung: Bei etwa 10 % der Erkrankten tritt eine Hirnhautentzündung auf. Wenn dein Kind starke Kopfschmerzen, einen steifen Nacken bekommt und sich oft erbricht, solltest du auf jeden Fall deinen Arzt anrufen. Denn eine Hirnhautentzündung kann unbehandelt zu bleibenden Schäden wie Lähmungen führen und im schlimmsten Fall tödlich verlaufen.
  • Hodenentzündung: Bei etwa 33 % der Jungen, die an Mumps erkranken, entwickelt sich nach der Pubertät eine Hodenentzündung. Eine Hodenentzündung macht sich durch Fieber und eine starke Schwellung eines oder beiden Hoden bemerkbar. Sie kann im schlimmsten Fall zu einer eingeschränkten Fruchtbarkeit und in seltenen Fällen zur Unfruchtbarkeit führen.
  • Entzündung der Brustdrüsen oder Eierstöcken: Bei Frauen kann eine Erkrankung mit Mumps zu einer Brustdrüsenentzündung, einer sogenannten Mastitis, oder einer Entzündung der Eierstöcke führen. Etwa 30 % der Frauen, die sich mit Mumps anstecken, bekommen eine Mastitis. Eine Entzündung der Eierstöcke ist seltener. Sie tritt nur bei etwa 5 % der Frauen auf.
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung: Wenn plötzliche Bauchschmerzen im Oberbauch auftreten und dein Kind Fieber bekommst, solltest du deinen Arzt anrufen. Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung muss in der Regel im Krankenhaus behandelt werden.

Mumps Inkubationszeit

Die Zeit zwischen einer Ansteckung und dem Ausbruch einer Krankheit nennt man Inkubationszeit. Bei Mumps beträgt die Inkubationszeit zwischen 12 und 25 Tagen. Bei den meisten Menschen zeigen sich die ersten Symptome etwa 16 bis 18 Tage nachdem sie sich angesteckt hat.

Wie lange ist Mumps ansteckend?

Mumps ist ansteckend, bevor die ersten Symptome auftreten. Dein Kind ist etwa eine Woche vor, bis neun Tage nach dem Auftreten der Ohrspeicheldrüsenschwellung ansteckend. Am ansteckendsten ist die erkrankte Person 2 bis 4 Tage nachdem die ersten Symptome auftreten.

Mumps Behandlung

Mumps ist eine ansteckende Infektionskrankheit. Rufe deinen Arzt an, wenn dein Kind die oben genannten Symptome zeigt. Dann kann dein Arzt sich auf einen Hausbesuch vorbereiten und die nötigen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Gehe auf keinen Fall mit deinem Kind in die Arztpraxis.

Gegen Mumps gibt es keine Medikamente. Mumps wird durch Viren übertragen. Antibiotika helfen bei Mumps also nicht, da sie nur bei bakteriellen Infektionen helfen. Du kannst aber die Beschwerden behandeln. Wenn das Fieber zu hoch wird, kannst du deinem Kind zum Beispiel ein fiebersenkendes Medikament geben oder das Fieber mit Wadenwickeln senken.

Wichtig

Schränke den Kontakt zu anderen Menschen ein

Wenn sich dein Kind oder ein anderes Familienmitglied mit Mumps angesteckt hat, solltest du den Kontakt zu anderen Personen einschränken. Dein Kind darf nicht in den Kindergarten oder die Schule, wenn es sich mit Mumps angesteckt hat.

Mumps-Impfung

Die ständige Impfkommission, die STIKO, empfiehlt zwei Impfdosen gegen Mumps. Zwischen dem 11. und 14. Monat, sollte die erste Impfung stattfinden. Sie finden oft im Rahmen der U6-Untersuchung statt.
Die Impfung gegen Mumps ist ein Kombinationsimpfstoff. Bei dem sogenannten 3-Fach-Impfstoff wird gleichzeitig gegen Masern, Mumps und Röteln geimpft.

Auch bei der zweiten Impfung bekommt dein Kind einen Kombinationsimpfstoff. Dieses Mal bekommt dein Kind eine 4-Fach-Impfung. Bei der zweiten Impfung, zwischen dem 15. und 23. Monat, wird gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken geimpft. Zwischen der ersten und zweiten Impfung sollten mindestens vier Wochen liegen.

Wusstest du, dass...?

In seltenen Fällen kannst du dich trotzdem anstecken

Eine Mumps-Erkrankung kann in seltenen Fällen auch nach einer vollständigen Impfung auftreten. Dann verläuft die Erkrankung in der Regel leichter als ohne Impfschutz.

Mehr Informationen zu Mumps

Lass dich von offiziellen Stellen wie dem Gesundheitsamt beraten, wenn du dir unsicher bist. Mehr Informationen zum Thema Mumps findest du hier: