Hämangiome - Baby mit Erdbeerflecken ist am planschen.

Hämangiome sind gutartige Gefäßtumore, die häufig bei neugeborenen Babys auftreten. In diesem Artikel erfährst du, wie du Hämangiome erkennst und ob sie behandelt werden müssen.

Was sind Hämangiome?

Hämangiome werden umgangssprachlich auch Blutschwämmchen oder Erdbeerflecke genannt. Es handelt sich dabei um gutartige Tumore an den Gefäßen. Sie entstehen, wenn Blutgefäße sich neu bilden und dann verwuchern. Die genaue Ursache für Erdbeerflecken ist bislang aber noch unbekannt.

Aussehen von Hämangiomen

Du erkennst Hämangiome daran, dass an einer Stelle am Körper deines Babys die Haut tiefrot und erhaben ist. Ein Hämangiom ist weich und einige Millimeter bis zu mehrere Zentimeter groß. Hämangiome können aber auch unter der Hautoberfläche liegen. In diesem Fall kannst du eine bläuliche Schwellung sehen.

Hämangiome kommen besonders häufig am Kopf oder Hals vor. Generell können sie aber überall am Körper auftreten. In seltenen Fällen sind auch innere Organe wie die Leber betroffen.

Hämangiome bei neugeborenen Babys

Hämangiome sind sehr häufig bei Babys. Ungefähr 4 bis 5 % aller Neugeborenen haben solche Gefäßveränderungen. Meist sind die Blutschwämmchen kurz nach der Geburt kaum zu sehen, werden dann aber in den ersten Wochen und Monaten deutlich größer und auffälliger.

Bei Frühchen sind Hämangiome häufiger als bei Babys, die nach der 37. SSW geboren werden. Fast jedes 5. Frühchen ist betroffen. Dabei treten Hämangiome bei Mädchen öfter als bei Jungen auf.

Entwicklung von Hämangiomen

Hämangiome durchlaufen in der Regel drei Phasen:

  • Wachstumsphase: In den ersten 6 bis 9 Monaten nach der Geburt nimmt das Hämangiom meist stark in der Größe zu.
  • Stillstandsphase: In dieser Phase wächst das Hämangiom nicht mehr, es schrumpft aber auch noch nicht. Dieser Zeitraum kann unterschiedlich lange andauern.
  • Rückbildungsphase: In dieser Phase bildet sich das Hämangiom langsam zurück. Dieser Prozess endet oft zwischen dem 9. und 10. Lebensjahr.

Diagnose von Hämangiomen

Hämangiome kann dein Kinderarzt von außen erkennen. Um eindeutig festzustellen, dass es sich um ein Hämangiom handelt, kommen allerdings – je nach Fall – verschiedene Untersuchungsmethoden zum Einsatz. Dazu gehören die Ultraschall- und die MRT-Untersuchung. Mit diesen Methoden kann der Kinderarzt bestimmen, wie weit sich das Hämangiom ausbreitet und in welcher Phase es sich befindet.

Sollte man Blutschwämmchen entfernen?

Hämangiome müssen normalerweise nicht behandelt werden, wenn sie keine Beschwerden machen. Manchmal kann es aber sein, dass das Blutschwämmchen Komplikationen verursacht. In diesem Fall wird der Kinderarzt eine Behandlung vorschlagen.

Ein Blutfleck im Auge kann zur Einschränkung der Sehfähigkeit führen. An der Nase verursachen Blutschwämmchen manchmal Fehlentwicklungen. Blutschwämmchen im Gesicht werden häufig aus ästhetischen Gründen behandelt.

Im Genital- und Afterbereich steigt durch Hämangiome das Risiko für Geschwüre. Daher wird der Arzt auch hier frühzeitig mit einer Behandlung beginnen.

Behandlungsmethoden bei Hämangiomen

Je nach Größe und Ausprägung des Hämangioms kommen verschiedene Behandlungsmethoden in Frage:

  • Medikamente: Häufig wird zur Behandlung von Hämangiomen Propranolol-Tabletten verschrieben. In sehr schweren Fällen werden Steroidhormone eingesetzt.
  • Kryotherapie: Bei dieser Behandlung arbeitet der Kinderarzt mit Kälte, um das Wachstum des Hämangioms einzuschränken und die Rückbildung anzuregen. Die betroffene Stelle wird dabei mit einem Metallstab vereist.
  • Lasertherapie: Bei dieser Methode wird das Hämangiom mit Licht stimuliert, um seine Entwicklung positiv zu beeinflussen.
  • Operation: In seltenen Fällen werden Hämangiome beziehungsweise Überreste von ihnen operativ entfernt.

Prognose bei Hämangiomen

Auch wenn Hämangiome manchmal gefährlich aussehen und das Wort Tumor alle Eltern erst einmal erschreckt, sind sie in den meisten Fällen harmlos. Wenn dein Baby betroffen ist, solltest du das Hämangiom aber regelmäßig ärztlich kontrollieren lassen.

Die meisten Hämangiome bilden sich von selbst vollständig oder fast vollständig wieder zurück. Darum raten Kinderärzte in der Regel erst einmal abzuwarten, wenn es keine Probleme verursacht.