Junger Baby achtet beim geben der Flasche auf die Trinkmenge seines Babys.

Wenn du zum ersten Mal ein Baby bekommst, hast du wahrscheinlich viele Fragen über die Trinkmenge deines Babys. Welche Trinkmenge ist für Babys normal, wie erkennst du, dass dein Baby hungrig ist und welche Getränke sollte dein Baby bekommen?

Die richtige Trinkmenge für Babys

Wie viel trinkt ein Baby eigentlich? Eine klare Antwort darauf gibt es leider nicht. Denn jedes Baby ist anders. Grundsätzlich gilt, dass du dein Baby nach Bedarf stillen solltest. Die meisten Babys trinken etwa ein Sechstel des eigenen Körpergewichts. Die Trinkmenge deines Babys hängt also vom Gewicht ab.

Wusstest du, dass…
…Babys die maximale Trinkmenge etwa 4 Wochen nach der Geburt erreichen? Die meisten Babys trinken dann etwa 800 Milliliter pro Tag.

Trinkmenge von Neugeborenen

In den ersten Tagen nach der Geburt muss sich dein Baby erst an das Trinken der Muttermilch gewöhnen. Als Faustregel gilt, dass ein neugeborenes Baby am Tag der Geburt etwa 2 bis 20 Milliliter pro Mahlzeit trinkt. In den folgenden Tagen steigert sich die Trinkmenge deines Babys täglich um etwa 10 Milliliter. Daraus ergeben sich die folgenden Werte:

Woran erkenne ich, ob mein Baby genug trinkt?

Um herauszufinden, ob dein Baby genug trinkt, solltest du es beobachten. Wenn dein Baby die folgenden Kriterien erfüllt, kannst du davon ausgehen, dass es genug trinkt.

  • Die Hautfarbe deines Babys ist gesund und rosig.
  • Dein Baby ist lebhaft und munter.
  • Du musst etwa sechsmal pro Tag die Windeln deines Babys wechseln.
  • Dein Baby nimmt stetig zu.

Wenn du dir Sorgen machst, dass dein Baby zu wenig trinkt, kannst du deine Hebamme darauf ansprechen. Sie ist nämlich nicht nur während der Geburt und im Wochenbett an deiner Seite. Sie kann dich auch in der gesamten Stillzeit beraten und dir bei Stillproblemen helfen. Es gibt aber auch spezielle Stillberater und Online-Beratungsstellen, die dir mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Gut zu wissen: In den ersten vier Wochen solltest du dein Baby häufig anlegen. Denn mit jedem Saugen an der Brust wird Prolaktin ausgeschüttet und die Milchproduktion angekurbelt. Unabhängig davon, ob du dein Baby stillst oder die Milch abpumpst.

Woran erkenne ich, dass mein Baby Hunger hat?

Schon in den ersten Stunden nach der Geburt hat dein Baby einen angeborenen Such- und Saugreflex. Diese Reflexe helfen deinem Baby nach der Geburt von allein die Brust zu finden. Aber auch in den folgenden Monaten wird dein Baby den Such- und Saugreflex nutzen, um dir zu zeigen, dass es Hunger hat.

  • Suchen: Dein Baby öffnet den Mund und bewegt den Kopf ständig hin und her.
  • Saugen: Dein Baby streckt die Zunge heraus, leckt an den Lippen, schmatzt und saugt an den Fingern.
  • Unruhe: Dein Baby bewegt die Arme und Beine und lutscht an den eigenen Händen.
  • Anspannung: Dein Baby spannt den Körper an, ballt die Fäuste, zappelt und bewegt sich mehr.
  • Weinen: Dein Baby signalisiert durch Weinen, dass es Hunger hat.

Wann solltest du dein Baby füttern?

Wenn dein Baby weint und unruhig ist, solltest du deinen Schatz erst beruhigen, bevor du es fütterst. Denn wenn dein Baby ruhig ist, kann es die Brust oder den Sauger der Flasche einfacher finden und ansaugen. Dein Baby kann dann in Ruhe trinken. Es ist deshalb von Vorteil, wenn du schon auf frühe Signale deines Babys reagierst. Wann du dein Baby aber genau fütterst, ist natürlich ganz dir überlassen. Denn jedes Baby ist anders und du als Mama kennst dein Baby am besten.

Bis du die Zeichen deines Babys verstehst, kann es einige Zeit dauern. Nach und nach werdet ihr aber ein eingespieltes Team und euch blind verstehen. Lasse dein Baby einfach trinken, wenn du doch unsicher bist, ob es Hunger hat oder nicht. Hat es Hunger wird dein Baby trinken, wenn nicht wird dir das dein Schatz deutlich zeigen.

Wann erhöht sich die Trinkmenge meines Babys?

Wahrscheinlich wirst du immer wieder bemerken, dass dein Baby in manchen Situationen mehr Hunger hat als gewöhnlich und öfter gefüttert werden möchte. Das ist kein Problem. Dann hat dein Baby mehr Energie oder Flüssigkeit nötig. Zu diesen Phasen gehören zum Beispiel:

  • Wachstumsschub: Während eines Wachstumsschubs hat dein Baby zusätzliche Energie nötig. Außerdem genießt es die körperliche Nähe zu dir während des Trinkens.
  • Fieber und Durchfall: Babys können schnell austrocknen. Deshalb ist besonders bei Fieber und Durchfall wichtig, dass du dein Baby häufiger anlegst und dein Baby mehr trinkt.
  • Hitze: Auch bei besonders heißen, sommerlichen Temperaturen solltest du dein Baby öfters anlegen oder die Flasche geben. Wir haben für dich zusammengefasst, wie du dein Baby gegen Hitze schützen kannst.

Wann trinkt mein Baby zu wenig?

Wenn du vermutest, dass dein Baby zu wenig trinkt, solltest du unbedingt die Trinkmenge im Auge behalten. Schreibe dazu auf, wann, wie lange und wie viel dein Baby trinkt. Grundsätzlich gilt, wenn dein Baby nicht genügend trinkt und die folgenden Anzeichen zeigt, solltest du das bei der Hebamme oder dem Kinderarzt ansprechen. Sie können dich beraten und mögliche medizinische Ursachen ausschließen.

  • Die Haut deines Babys ist fahl.
  • Dein Baby ist teilnahmslos und hat keine Energie.
  • Es bleiben Falten stehen, wenn du die Haut deines Babys mit zwei Fingern leicht hochziehst.

Woran kann es liegen, dass mein Baby weniger trinkt?

Wenn dein Baby die Brust verweigert oder weniger trinkt, kann das viele Grüne haben:

  • Die richtige Stillposition: Wenn dein Baby sich in einer Stillposition unwohl fühlt, wird es weniger trinken. Aber auch du solltest es dir beim Stillen bequem machen, damit dein Baby in Ruhe trinken kann.
  • Ein neuer Duft: Babys reagieren sehr empfindlich auf Gerüche. Hast du ein neues Parfüm, Duschgel oder Bodylotion? Dann kann es sein, dass dein Baby diesen Geruch nicht mag und deshalb nicht trinken möchte.
  • Du bist gestresst: Wenn du gestresst bist, bemerkt das dein Baby sofort.
  • Dein Baby zahnt: Wenn dein Baby zahnt, hat es Schmerzen. Viele Babys verweigern dann die Brust oder trinken weniger.

Ab wann dürfen Babys Wasser trinken?

Bis zur Einführung der Beikost zwischen dem fünften und siebten Monat reicht den meisten Babys die Muttermilch oder die Milchflasche vollkommen aus, um genügen Flüssigkeit aufzunehmen. Zusätzliche Getränke, wie Wasser und ungesüßte Früchte- und Kräutertees, solltest du deinem Baby nur bei besonders warmem Wetter, Fieber oder Durchfall geben.

Nachdem du die Beikost in den Speiseplan deines Babys eingeführt hast, wirst du vielleicht merken, dass dein Baby mehr Durst hat. Biete deinem Schatz dann zwischendurch etwas Wasser in einem Becher oder einer Tasse an.