Mutter nimmt Muttermilchfläschchen aus dem Kühlschrank.

Muttermilch abzupumpen und aufzubewahren, kann sehr praktisch sein. Egal, ob du wieder anfängst zu arbeiten, dein Partner dich nachts entlastet und die Flasche gibt, oder du aus anderen Gründen dein Baby nicht immer stillen kannst. Wir verraten dir, wie du die abgepumpte Milch am besten aufbewahrst, einfrierst und erwärmst.

Muttermilch aufbewahren

Die Aufbewahrung von Muttermilch sollte möglichst hygienisch und steril sein. Da das Immunsystem deines Babys sich noch entwickelt, solltest du vermeiden, dass Keime und Krankheitserreger in die abgefüllte Muttermilch gelangen. Wie dir das gelingt, erklären wir dir in den folgenden Tipps:

  • Schaffe ein hygienisches Umfeld: Um Bakterien und Keimen vorzubeugen solltest du dir vor dem Abpumpen gut die Hände mit Seife waschen. Je sauberer deine Hände sind, desto weniger Chance haben Keime in die Milch zu gelangen.
  • Sterilisiere Fläschchen vor Gebrauch: Um Keime abzutöten, solltest du die Babyfläschchen sterilisieren bevor du die abgepumpte Muttermilch einfüllst. Dazu kannst du sie zum Beispiel 10 Minuten in kochendem Wasser oder einem Dampfsterilisator auskochen. Danach werden die Fläschchen zum Trocknen mit der Öffnung nach unten auf ein frisches Geschirrtuch gestellt. Die Temperatur in der Spülmaschine reicht nicht aus, um Keime abzutöten, da dazu eine Temperatur von mindestens 70°C erreicht werden muss.
  • Portioniere die Muttermilch: So kannst du die Haltbarkeit der Milch kontrollieren und ältere Fläschchen zuerst füttern.

Tipp

PET-Flaschen, normale Gefrierbeutel oder Eiswürfelbeutel sind zur Lagerung von Muttermilch nicht geeignet, da sie nicht steril sind.

Haltbarkeit Muttermilch

Wie lange ist Muttermilch haltbar? Je nach Lagerung und Temperatur sollte Muttermilch nicht länger als sechs Monate aufbewahrt werden. In der untenstehenden Tabelle findest du eine Übersicht.

Bei Raumtemperatur

Je nach Raumtemperatur kannst du die abgepumpte Muttermilch bis zu sechs Stunden lang lagern. Je kühler der Raum, desto besser.

In der Kühltasche

In der Kühltasche kannst du Muttermilch problemlos 24 Stunden aufbewahren. Stelle sicher, dass die Kühlakkus nah an der abgepackten Milch liegen und gut kühlen. Öffne die Kühltasche nur, wenn du wirklich etwas brauchst. So hält sich die Temperatur in der Kühltasche.

Im Kühlschrank

Stelle Muttermilchfläschchen in die hintere Ecke des Kühlschranks. Dort ist es am kältesten. Außerdem ist dort die Temperatur konstanter als zum Beispiel im Getränkefach des Kühlschranks. Im Kühlschrank werden in der Muttermilch mehr Nährstoffe erhalten als in der Tiefkühltruhe. Wenn du also weißt, dass du die abgepumpte Muttermilch innerhalb von drei Tagen benutzt, friere sie lieber nicht ein.

Im Tiefkühlschrank

Um zu verhindern, dass die Fläschchen im Tiefkühlfach explodieren, solltest du sie nicht ganz voll füllen. Lasse ungefähr ein Viertel des Fläschchens leer, um der Milch genug Raum zu bieten. Der beste Platz für die Babyfläschchen ist hinten im Gefrierfach. Dort ist die Temperatur am konstantesten.

Die Haltbarkeit von Muttermilch im Tiefkühlschrank ist von Gerät zu Gerät unterschiedlich. Bei einer Temperatur von -15°C kannst du die Milch problemlos sechs Monate lang einfrieren. Bei kälteren Temperaturen kannst du die Muttermilchbehälter auch bis zu 12 Monate lang lagern. Um einen Qualitätsverlust zu verhindern, solltest du die Fläschchen allerdings nach sechs Monaten verbrauchen.

Muttermilch auftauen

Ist die Muttermilch einmal aufgetaut, ist sie nur sehr begrenzt haltbar. Am besten holst du die benötigte Muttermilch am Abend vorher aus dem Tiefkühlschrank und lässt sie über Nacht im Kühlschrank auftauen. Die aufgetaute Milch solltest du bei kontinuierlicher Lagerung im Kühlschrank innerhalb von 24 Stunden verbrauchen. Eine angebrochene Portion Milch, solltest du innerhalb von 12 Stunden benutzen.

Wichtig

Einmal aufgetaute Milch solltest du NICHT wieder einfrieren!

Wenn du die Milch schneller nötig hast, kannst du sie unter warmem Wasser oder in einem Wasserbad aufwärmen. Wenn die Milch Zimmertemperatur erreicht hat, solltest du sie innerhalb von zwei Stunden verwerten. Je länger sie bei Zimmertemperatur steht, desto mehr Zeit haben Bakterien sich zu verbreiten.

Muttermilch erwärmen

Muttermilch solltest du nicht zu schnell erwärmen. Am besten gelingt das Aufwärmen in einem Wasserbad. Erhitze Wasser in einem Topf auf 30°C bis 35°C. Halte dann das Fläschchen mit der Muttermilch in das warme Wasser und bewege es in kreisenden Bewegungen. So wird die Milch in der Flasche gleichmäßig warm. Nach ca. fünf Minuten hat das Fläschchen eine gute Temperatur erreicht und du kannst es aus dem Topf holen. Auf deinem Handrücken kannst du testen, ob das Fläschchen die richtige Temperatur für dein Baby hat. Fühlt es sich angenehm und nicht zu heiß an? Dann hat es die perfekte Temperatur für deinen Schatz.

Statt einem Topf, kannst du natürlich auch Flaschenwärmer benutzen. Diese arbeiten nach demselben Prinzip. Erhitze die Milch nicht auf über 50°C. Denn dann werden viele wertvolle Inhaltsstoffe abgetötet. Auch eine Mikrowelle ist für das Erwärmen von Muttermilch ungeeignet. Durch die ungleichmäßige, starke Erhitzung werden wertvolle Nährstoffe und Antikörper in der Milch abgetötet.

Tipp

Wenn dein Baby mal nicht alles trinkt, schütte die restliche Milch lieber weg.