Baby streckt die Arme beim Moro-Reflex nach oben

Dein kleiner Schatz ist gerade nach langem Schaukeln auf deinem Arm eingeschlafen. Ganz langsam und vorsichtig nimmst du dein Baby und versuchst es zurück ins Babybett zu legen. Doch plötzlich schreckt es auf, streckt die Arme zur Seite und spreizt die Finger. Diese Reaktion verdanken wir dem Moro-Reflex. Hier liest du, was es damit auf sich hat.

Was ist der Moro-Reflex?

Der Moro-Reflex hilft, die Luftröhre nach der Geburt zu öffnen. Das regt dein Baby zum ersten Atemzug an. Außerdem geht man davon aus, dass der Moro-Reflex eine Art „Klammerreflex“ ist. In der Tierwelt hilft er kleinen Babys, sich an die Mutter zu klammern, wenn sie im Schlaf erschreckt werden.

Der Moro-Reflex gehört zur gesunden Entwicklung, deswegen kontrolliert der Kinderarzt den Moro-Reflex bei den Vorsorgeuntersuchungen.

Was löst den Moro-Reflex aus?

Der Moro-Reflex wird durch Geräusche oder eine veränderte Lage ausgelöst. Besonders wenn die Kopfposition plötzlich verändert wird, kann das den Moro-Reflex auslösen. Seltener können auch andere Reize, wie Licht oder eine Berührung, für den ausgelösten Moro-Reflex verantwortlich sein.

Was passiert beim Moro-Reflex?

Der Moro-Reflex besteht aus zwei Phasen. In der ersten Phase öffnet dein Baby den Mund, streckt die Arme ruckartig zur Seite und spreizt die Finger auseinander.

In der zweiten Phase schließt dein Baby den Mund wieder, die Finger werden zu einer Faust geschlossen und die Arme zurück zum Körper geführt. Außerdem schüttet der Körper deines Babys Stresshormone aus und die Herz- und Atemfrequenz wird erhöht.

Wie lange hat man den Moro-Reflex?

Der Moro-Reflex gehört zu den frühkindlichen Reflexen. Einige dieser Reflexe entwickeln sich schon im Bauch. Den Saugreflex kann man beispielsweise schon im Ultraschall beobachten. Auch der Moro-Reflex entsteht schon im Bauch. Er entwickelt sich in der 9. Schwangerschaftswoche.

Der Moro-Reflex nimmt normalerweise an Häufigkeit und Intensität ab, je älter dein Baby wird. Zwischen dem 2. und 4. Monat verschwindet der Moro-Reflex. Der Grund dafür ist die Weiterentwicklung des zentralen Nervensystems, das führt dazu, dass der Moro-Reflex vom Schreckreflex abgelöst wird.

Was passiert, wenn der Moro-Reflex bleibt?

Wenn der Moro-Reflex nach dem 4. Monat noch besteht, spricht man von einem persistierenden Moro-Reflex. Wenn der Moro-Reflex bleibt, kann er die psychomotorische Entwicklung deines Babys beeinflussen und auf eine Entwicklungsstörung hindeuten. Der persistierende Moro-Reflex kann unter anderem für folgende Symptome sorgen:

  • Gleichgewichtsprobleme
  • Überempfindlichkeit bei Licht und Lärm
  • Koordinationsstörungen
  • schnelle Ermüdung der Augen
  • Ängstlichkeit

Außerdem wird der Moro-Reflex mit Störungen wie ADS, ADHS, KiSS Syndrom und KIDD in Verbindung gebracht.

Wenn du also siehst, dass der Moro-Reflex bei deinem Baby nach dem 4. Monat noch nicht verschwunden ist, solltest du deinen Kinderarzt darauf ansprechen.

Andere Gründe: Wieso zucken Babys im Schlaf?

Unterschiedliche Gründe können dafür verantwortlich sein, dass dein Baby im Schlaf zuckt oder aufschreckt. Neben dem Moro-Reflex können auch Träume oder die Entwicklung deines Babys für das nächtliche Zucken verantwortlich sein.

Wissenschaftler vermuten, dass das Zucken bestimmter Muskeln mit Fähigkeiten zusammenhängt, die das Baby gerade entwickelt. Zum Beispiel scheint es eine Verbindung zu geben zwischen dem Zucken des Halses im Schlaf und dem Erlernen der Fähigkeit, das Köpfchen im wachen Zustand zu heben.

Was tun, wenn dein Baby durch den Moro-Reflex aufwacht?

Der Moro-Reflex gehört zur gesunden Entwicklung und es gibt eigentlich nicht viel, was man dagegen machen kann. Du kannst aber sicher machen, dass dein Baby in einer ruhigen Schlafumgebung schläft und grelles Licht und laute Geräusche vermeiden.

Manchmal kann bei Schlafproblemen auch das Pucken helfen. Da es allerdings nicht unumstritten ist, solltest du dich vorher gut darüber informieren.